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Viele Münchener wunderten sich am Mittwoch (19. Februar 2014) über verschmutzte Autos, die mit einer sandfarbenen Staubschicht überzogen waren. (Siehe z.B. SZ vom 20.02.2014) Was zum Beispiel auf der Mittelmeerinsel Kreta ein Altagsgeschehen ist, kommt bei uns eher selten vor: Heftige südliche Winde und Wolkenströmungen haben uns Wüstenstaub direkt aus der Sahara gebracht. Normalerweise verteilt sich dieser in der Atmosphäre, wenn es dann aber gleichzeitig regnet kommt der Staub mit nach unten.

Sehr deutlich konnte man das auf der Satellitenaufnahme des europäischen, polarumlaufenden Satelliten METOP-A sehen, der am Mittwoch um 10:21 Uhr München in 826 km Höhe in südlicher Richtung überflog. Die Aufnahme wurde in der Wettersatellitenempfangsstation erstellt, die in der Ausstellung Raumfahrt betrieben wird. Sie zeigt eine sogenannte Falschfarbendarstellung aus den Kanälen 1, 2 und 4 des hochauflösenden AVHRR Spektrometers des Satelliten. Hier können Sie die Aufnahme im Original sehen. In unserer Station laufen alle aktuellen METOP-Daten ein. Für eine Erd-Umrundung braucht METOP-A ca. 100 Minuten. Die europäische Organisation EUMETSAT stellt über ein Netz weltweit verteilter Bodenstation über ihren EUMETCAST Dienst alle Daten zur Verfügung. Somit bekommen wir in unserer Station sogar aktuelle Daten aus der Antarktis. Übrigens: Seit kurzem zeigen wir das Wetter vom Vortag im Zeitraffer: 24 Stunden in 6 Minuten. Eine Kamera an der Wetterstation des Deutschen Museums erstellt einen Film, der jeweils um 2.30 Uhr aktualisiert und auf der Webseite gezeigt wird. 

Autor/in

Matthias Knopp

Dr. Matthias Knopp ist ehemaliger Leiter der Hauptabteilung Luft-, Raum-, Schifffahrt und ehemaliger Kurator für die Ausstellung Raumfahrt. Er hat die nachweislich erste E-Mail aus dem Deutschen Museum verschickt und 1995 das Museum mit einer eigenen Webseite ins Internet gebracht.