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Sehr viele Hände und Augen sind nötig, um das Deutsche Museum und seine Zweigstellen sieben Tage die Woche und fast 360 Tage im Jahr für die Besucher zu öffnen. Rund 50 Ausstellungsbereiche mit vielen Exponaten (um die 18.000) und Demonstrationen (um die 2.000) allein auf der Museumsinsel gilt es zu betreuen. Nur mit den festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Aufsichtsdienst wäre das nicht zu leisten. Seit 1996 engagieren sich ehrenamtliche Mitarbeiter und sind aus dem Museumsalltag nicht mehr wegzudenken. Zurzeit sind im Deutschen Museum 145 ehrenamtliche Mitarbeiter tätig. Nicht alle haben eine naturwissenschaftlich-technische Ausbildung, auch Damen und Herren aus anderen Berufssparten arbeiten gerne im Museum

5 Fragen an Dagmar Klauer, die Leiterin des Ausstellungsdienstes

Annette Lein (AL): Welche Aufgaben hat man als ehrenamtliche/r Mitarbeiter/in?

Dagmar Klauer (DK): Das Ehrenamt im Deutschen Museum bietet eine spannende Aufgabe für Ruheständler, die nach dem Berufsleben eine neue Herausforderung suchen, Lust haben in ihrem Fachgebiet tätig zu bleiben und Wissen an die jüngere Generation weiterzugeben. Neben dem Einsatz in den Ausstellungen gibt es auch andere Bereiche, in denen uns ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen (u.a. im Gästehaus des Kerschensteiner Kolleg, Sekretariatsarbeiten im Führungsbüro sowie für die Abteilungen Amateurfunk oder Amateurastronomie). Sie unterstützen die festangestellten Mitarbeiter bei der täglichen Arbeit und helfen so unsere Serviceangebote zu verbessern – denn die Personaldecke reicht für den Standard, den das Deutsche Museum gerne bieten möchten, bei weitem nicht aus. 

AL: Wie sieht ein Tagesablauf aus?

DK: Wenn man im Ausstellungsbereich arbeitet, dann geht es um 8.30 Uhr los. Bereits im Vorfeld werden die Einsatztage zwischen ehrenamtlichem Mitarbeiter und Leitstelle für den aktuellen Monat festgelegt (ein Ehrenamts-Einsatztag  dauert von 8:30 bis 17:00 Uhr, rund 4 Tage monatlich). Zum vereinbarten Datum händigt die Leitzentrale den Schlüsselbund für die zugeteilte Ausstellungsabteilung aus. Damit ist die Abteilung dem ehrenamtlichen Mitarbeiter für den ganzen Tag anvertraut. Spezielle Informationsmappen helfen dabei, die Ausstellungsräume und Demonstrationen in Betrieb zu setzen. Natürlich wird man vorher angelernt und hat einen "Paten" an der Seite, der die Abläufe im Museum erklärt. Wer möchte, kann sich auch soweit einarbeiten, dass er oder sie eine Führung in der Abteilung hält. Die Räumung der Ausstellungsabteilung beginnt vor Museumsschluss. Nach der Schließung liefern alle Kollegen in der Leitzentrale den Schlüsselbund ab.

AL: Was bietet das Deutsche Museum den ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen?

DK: Ein regelmäßiges Fortbildungsprogramm führt die "Ehrenamtlichen" Abteilung für Abteilung durch das ganze Haus. Der monatliche Newsletter informiert über alle Aktivitäten. Das Jahrestreffen mit dem Generaldirektor, der Betriebsausflug und die Weihnachtsfeier sind sehr beliebt und bieten wunderbare Möglichkeiten sich untereinander auszutauschen.

AL:Gibt es eigentlich auch Frauen oder engagieren sich hauptsächlich Männer im Deutschen Museum?

DK: Im Augenblick sind es noch mehr Männer. Klein, aber oho, ist die Frauenquote bisher noch! Das weibliche Mini-Team hat einen festen Platz im Aufgabenbereich der Ehrenamtlichen. Das Deutsche Museum würde sich sehr freuen, mehr Frauen im Ehrenamt begrüßen zu können. Wir haben dazu auch eine spezielle Informationsseite vorbereitet.

AL: Kann man das Ganze auch mal unverbindlich ausprobieren?

DK: Natürlich, man kann sich für einen Schnuppertag anmelden und dabei auch angeben, welche Ausstellungsbereiche von besonderem Interesse sind. Oder für Kurzentschlossene: Am Sonntag, 19. Januar präsentiert sich das Deutsche Museum bei der Freiwilligenmesse im Münchner Gasteig. Kommen Sie vorbei und sprechen Sie mich an!

Vielen Dank, Frau Klauer und viele interessante Kontakte bei der Messe.

Die Fragen stellte Annette Lein von der Internetredaktion.

  • Mehr Informationen zum Ehrenamt auf der Webseite.
  • Freiwilligen-Messe am 19. Januar 2014 von 10 bis 17 Uhr im Münchner Gasteig

Autor/in

Annette Lein

Annette Lein leitet die Internetredaktion. Gemeinsam mit ihrem Team ist sie für die Webseite und die Deutsches Museum App verantwortlich. Im Blog erzählt sie gerne von den Geschichten und Persönlichkeiten rund um das Deutsche Museum.

Ihr Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Die Ausstellung Bild Schrift Codes lädt ein, sich mit dem Thema Kommunikation zu beschäftigen und dabei Rätsel zu entschlüsseln, Schrifttypen kennenzulernen oder am Bücherregal zu schmökern.