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In Folie verpackt und in zwei Teile zerlegt kam der Hubschrauber Sikorsky S-55 nach seiner Restaurierung wieder auf die Museumsinsel zurück.

Fast 30 Jahre lang tat er brav seinen Dienst in den Ausstellungen, dann wurde es Zeit für eine umfassende Restaurierung. Denn für sein zweites Leben als "Museumshubschrauber" waren einige der Verkleidungsbleche des Sikorsky S-55 durch Plexiglasscheiben ersetzt worden. Bei der Restaurierung in der museumseigenen Werkstatt für Flugzeugrestaurierung wurde der Hubschrauber komplett zerlegt, gereinigt und auch die "Besucherschäden" – wie verbogene Bleche, abgerissene Kleinteile und Handspuren – entfernt. Alle mechanischen Teile, wie der Motor oder das Getriebe wurden in der Werkstatt überholt und eine neue Beleuchtung eingebaut. Seit gestern ist der Hubschrauber an seinem angestammten Platz im Erdgeschoss der Luft- und Raumfahrthalle zurück und wird im Rahmen der Roten-Punkt-Führungen wieder vorgeführt. 

Mehr zum Sikorsky S-55

Das Aussehen und die Entwicklung der ersten Hubschrauber-Generation waren geprägt von den Typen der amerikanischen Firma Sikorsky, allen voran der Sikorsky S-55 aus dem Jahr 1955. Für die Präsentation im Erdgeschoss der Luft- und Raumfahrthalle des Deutschen Museums wurden einige der Verkleidungsbleche durch Plexiglasscheiben ersetzt, die den Blick auf seinen Antrieb freigeben, einen geschnittenen Sternmotor mit Kühlgebläse, aufwendigem Getriebe und Welle zum Rotor. Der S-55 hat einen großen und leicht zugänglichen Laderaum für etwa 1 Tonne Nutzlast. Der Antriebsmotor wurde hier erstmals im Bug des Hubschraubers angeordnet und das Gewicht des Heckauslegers damit ausgeglichen. Unterschiedliche Beladungen beeinflussten die Schwerpunktlage deshalb nur gering.

Der S-55 wurde zu einem der erfolgreichsten Hubschraubermuster der 50er und 60er Jahre. Neben der zivilen Nutzung wurde er in größerem Umfang im Korea-Krieg eingesetzt und initiierte eine neue militärische Doktrin, die Hubschrauber als festen Bestandteil der Kriegsführung vorsah und später im Vietnam-Krieg schreckliche Realität wurde.

(Aus: Hans Holzer. Luftfahrt. Führer durch die Ausstellungen)

Autor/in

Annette Lein

Annette Lein leitet die Internetredaktion. Gemeinsam mit ihrem Team ist sie für die Webseite und die Deutsches Museum App verantwortlich. Im Blog erzählt sie gerne von den Geschichten und Persönlichkeiten rund um das Deutsche Museum.

Ihr Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Die Ausstellung Bild Schrift Codes lädt ein, sich mit dem Thema Kommunikation zu beschäftigen und dabei Rätsel zu entschlüsseln, Schrifttypen kennenzulernen oder am Bücherregal zu schmökern.